Warenannahme und Wareneingang in der Logistik – Definition, Ablauf & Optimierung

13.8.2025

Der Wareneingangsprozess ist die zentrale Schnittstelle zwischen Anlieferung und Lagerbestand. Hier entscheidet sich, ob Waren in der richtigen Menge, Qualität und pünktlich bereitstehen – und damit, wie reibungslos die gesamte Lieferkette funktioniert.

Kurzüberblick: Wareneingang in der Logistik

  • Definition: Annahme, Prüfung, Dokumentation und Einlagerung eingehender Waren
  • Ziel: Fehler vermeiden, Bestände sichern, Kosten reduzieren
  • Prozess: Von der Avisierung und Warenannahme über die Qualitätskontrolle bis zur Buchung im System
  • Herausforderungen: Ungeplante Anlieferungen, fehlerhafte Dokumente, Medienbrüche
  • Lösungen: Digitale Zeitfensterplanung, Barcode/RFID, klare Verantwortlichkeiten
  • Ergebnis: Schnellere Abläufe, höhere Lieferfähigkeit, mehr Transparenz

Tipp: Wer den Wareneingang standardisiert und digitalisiert, steigert Effizienz und senkt gleichzeitig Kosten.

Was ist Wareneingang und warum ist er so wichtig?

Der Wareneingang ist mehr als nur das Entladen von Lkw. Er ist ein entscheidender Schnittpunkt in der Lieferkette, an dem sich oft die Qualität und Effizienz aller nachgelagerten Prozesse entscheidet.
Ob Handel, Produktion oder Logistikdienstleister: läuft in der Warenannahme etwas schief, kann das teure Verzögerungen, Produktionsstopps oder unzufriedene Kunden nach sich ziehen.

Ein moderner, klar strukturierter und digital unterstützter Wareneingangsprozess hilft, Kosten zu senken, die Materialverfügbarkeit zu sichern und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu verbessern.

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Definition: Was bedeutet Wareneingang?

Wir beginnen mit den Basics: Was ist überhaupt Wareneingang oder was versteht man unter Warenannahme?

Der Wareneingang beschreibt den Moment, in dem eine Lieferung im Lager oder Werk eintrifft und von der Annahme bis zur Einlagerung verarbeitet wird. Er umfasst:

  • Warenannahme
  • Mengen- und Qualitätsprüfung
  • Dokumentation
  • Buchung im System
  • Einlagerung oder Weiterleitung

Als Teil des Beschaffungsprozesses trägt der Wareneingangsprozess maßgeblich zur reibungslosen Lagerführung, genauen Bestandskontrolle und termingerechten Versorgung der Produktion bei.

Schauen wir uns den Wareneingangsablauf einmal Schritt für Schritt an.

Ablauf: Der Wareneingangsprozess in 5 Schritten

1. Vorbereitung & Zeitfenster

Ein effizienter Wareneingang beginnt, bevor die Ware das Lager erreicht:

  • Dokumentenabgleich von Bestellung, Lieferschein und ggf. Rechnung
  • Vorab-Avisierung durch den Lieferanten, idealerweise über ein digitales Zeitfenstermanagement
  • Ressourcenplanung: Personal und Rampe passend zum Liefertermin einteilen

2. Warenannahme

  • Abgleich der Lieferpapiere (Absender, Empfänger, Artikel, Mengen)
  • Eindeutige Identifizierung per Barcode, RFID oder EDI
  • Erste Sichtprüfung auf offensichtliche Transportschäden

3. Prüfung (Menge & Qualität)

  • Mengenkontrolle: Übereinstimmung mit der Bestellung sicherstellen
  • Qualitätsprüfung: Maßhaltigkeit, Funktion, Temperatur oder andere produktspezifische Kriterien
  • Dokumentation von Abweichungen mit Zeitstempel und Verantwortlichem

4. Buchung & Einlagerung

  • Aktualisierung der Bestände im Warenwirtschaftssystem (WMS)
  • Einlagerung ins Zielregal, Produktionspuffer oder Sperrlager
  • Automatisierte Retouren- oder Reklamationsabwicklung bei Abweichungen

5. Sonderfälle: Sperrlager, Retouren

  • Sperrlagerung bei Qualitätsmängeln, Zollpflicht oder Klärfällen
  • Retourenprozesse mit klaren Abläufen und digitaler Dokumentation

TradeLink als digitale Lösung für den Wareneingang.

Prüfung & Dokumentation im Wareneingang

Die Wareneingangsprüfung ist der zentrale Qualitätsfilter im Lagerprozess. Sie stellt sicher, dass jede Lieferung nicht nur vollständig, sondern auch in einwandfreiem Zustand ankommt. Ein strukturierter Ablauf hilft, Fehler zu vermeiden und Reklamationen zu reduzieren.

Implementieren Sie die richtigen Maßnahmen in Ihren Wareneingangsprozess, damit alles richtig geht. Zum Beispiel:

  • Checklisten: Sorgen für einen standardisierten, lückenlosen Prüfprozess.
  • Prüfmethoden: Abhängig vom Produkt – visuell, funktional, chemisch oder per Maßkontrolle.
  • Mängelprotokolle: Erfassen Abweichungen sofort, bevor die Ware ins Lager geht.
  • Digitale Fehlermeldung: Meldet Probleme direkt an Einkauf oder Lieferanten.
  • Qualitätsmanagement: Nutzt die Ergebnisse für Lieferantenbewertungen und langfristige Verbesserungen.

Rollen & Verantwortlichkeiten

Ein klar geregelter Verantwortungsbereich verhindert Missverständnisse und Prozesslücken. Der Wareneingang ist ein Gemeinschaftsprojekt vieler Akteure, vom Lagerteam über die Qualitätsprüfung bis zur Verwaltung.

Diese Personen, sollten nicht Fehlen:

  • Wareneingangsmitarbeitende: Annahme, Prüfung, Dokumentation, Einlagerung
  • Wareneingangsleitung: Prozesssteuerung, Personalplanung
  • Qualitätsprüfer:innen: Kontrolle nach festgelegten Standards
  • Retourenkoordinator:innen: Abwicklung fehlerhafter Lieferungen
  • Bestandsverwalter:innen: korrekte Buchung und Lagerplatzvergabe

Enge Zusammenarbeit zwischen Lager, Einkauf, Vertrieb und Produktion ist dabei Pflicht.

Besondere Wareneingangsarten & Prozesse

Nicht jede Lieferung verläuft gleich. Unterschiedliche Anlieferungsarten und Geschäftsmodelle erfordern angepasste Abläufe im Wareneingang. Wer diese Unterschiede kennt, kann Personal und Ressourcen gezielt einsetzen.

  • Geplante Anlieferungen: im System avisierte Lieferungen mit hoher Planbarkeit
  • Ungeplante Anlieferungen: verursachen Wartezeiten und organisatorischen Mehraufwand
  • Konsignationslager: Ware bleibt Eigentum des Lieferanten bis zur Entnahme
  • Vendor Managed Inventory (VMI): Lieferant steuert Bestände beim Kunden selbst

Buchungsmethoden:

  • Bestandsorientierte Buchung (Skontrationsmethode): jede Lagerbewegung wird fortlaufend dokumentiert
  • Aufwandsorientierte Buchung: erfasst Wareneingänge buchhalterisch als temporäre Anschaffung

Typische Herausforderungen in Wareneingang

Selbst gut organisierte Wareneingänge stoßen auf Probleme – besonders, wenn Abläufe noch manuell oder nicht standardisiert sind. Die häufigsten Stolpersteine:

  • Fehlende Zeitfensterplanung
  • Unklare Rampenzuordnung
  • Mangelhafte Verpackung oder unvollständige Dokumente
  • Verzögerte Buchungen im System
  • Medienbrüche zwischen Spedition, Lager und Einkauf

Optimierung & Digitalisierung im Wareneingang

Moderne Tools und klar definierte Prozesse machen den Wareneingang schneller, transparenter und weniger fehleranfällig. Digitalisierung ist dabei nicht nur ein Trend, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil.

Schnelle Verbesserungen:

  • Empfindliche Ware priorisiert prüfen
  • Lagerfähige Verpackungen bei Vertragsabschluss festlegen
  • Durchgängige digitale Kommunikation mit Lieferpartnern
  • Vollständige Abbildung des Prozesses im WMS

Technologieeinsatz:

  • Barcode- und RFID-Systeme für fehlerfreie Identifizierung
  • Zeitfenster-Management-Software zur Entzerrung von Spitzenzeiten
  • Lieferantenportale für Avisierung und Dokumentenaustausch

Tipp: Nutzen Sie unsere kostenlose Wareneingang-Checkliste

Best Practices & Erfolgsbeispiele

Unternehmen, die den Wareneingang konsequent optimieren, berichten von deutlich weniger Wartezeiten und einer besseren Auslastung der Ressourcen. Diese Ansätze haben sich bewährt:

  • Zeitfenster-Buchungstool: bis zu 94 % Termintreue und 65 % kürzere Wartezeiten und somit optimierte Ressourcennutzung
  • Lean-Prinzipien wie 5S und Just-in-Time zur Reduzierung von Verschwendung
  • Barcode- & RFID-Technologien für schnellere, genauere Erfassung
  • KPI-Tracking: Durchlaufzeit, Fehlerquote in der Wareneingangsprüfung, durchschnitteliche Termintreue und Wartezeit und Kosten pro Warenannahme

Spannend dazu; unsere Branchenspezifischen KPI-Benchmark-Reports 2025

Der Wareneingang als Effizienzhebel

Der Wareneingang ist kein reiner Routineprozess, sondern ein strategischer Hebel in der Logistik.
Wer hier optimiert, gewinnt an Geschwindigkeit, Qualität und Planungssicherheit – und reduziert gleichzeitig Kosten.

Mit klaren Prozessen, digitaler Unterstützung und transparenter Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten schaffen Unternehmen eine solide Basis für eine zuverlässige Supply Chain.

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