Die Lagerumschlagshäufigkeit ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Logstik. Wie sie erhöht werden kann und was das für Vorteile hat, erfahren Sie hier.
Die Lagerumschlagshäufigkeit ist eine der zentralen Kennzahlen in der Logistik. Eine hohe Umschlagshäufigkeit reduziert Lagerkosten, verbessert die Liquidität und steigert die Effizienz in der Supply Chain. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Lagerumschlagshäufigkeit berechnen, welche Formel Sie nutzen können und mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Bestände optimieren.
Inhaltsverzeichnis:
Die Lagerumschlagshäufigkeit zeigt, wie oft der Lagerbestand eines Produkts oder Sortiments innerhalb eines definierten Zeitraums verkauft bzw. verbraucht wird. Sie ist eine wichtige Kennzahl im Bestandsmanagement, um die Effizienz der Lagerprozesse zu bewerten und die Kapitalbindung zu minimieren.
Je höher der Lagerumschlag, desto besser: Produkte liegen nicht lange im Lager, Liquidität wird freigesetzt, und die Lieferfähigkeit bleibt erhalten.
Zur Ermittlung der Lagerumschlagshäufigkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine weit verbreitete und einfache Formel basiert auf den Umsätzen und lautet folgendermaßen:
Umsätze / durchschnittliches Gesamtkapital = Lagerumschlagshäufigkeit
Wenn Sie also mit einem Produkt pro Jahr 100.000 Euro Umsatz erzielen und der durchschnittliche Lagerbestand dieses Produkts einem Wert von 20.000 Euro entspricht, beträgt die Umschlagshäufigkeit 5. Anders gesagt: Der Lagerbestand schlägt sich pro Jahr fünfmal um. Eine weitere Formel zur Berechnung betrachtet die Lagerbestände für einen vorher festgelegten Zeitraum:
Lagerabgänge / durchschnittlichen Bestand am Lager = Lagerumschlagshäufigkeit
Für die Planung des Bestandsmanagements ist für einen Logistiker vor allem aber auch die Lager-Reichweite von großer Bedeutung. Diese kann mithilfe der Lagerumschlagshäufigkeit wie folgt ausgerechnet werden:
Durchschnittlicher Lagerbestand (der Zeit-Periode) / Verbrauch (der Zeit-Periode) = Lagerreichweite
Hier finden Sie mehr Information zur Lagerumschlagshäufigkeits-Berechnung.
Der Zielwert variiert je nach Branche, Produkttyp und Saison. Als grober Richtwert gelten z.B. Handel:
Hinweis: Die optimale Lagerumschlagshäufigkeit hängt auch von der Lagerart, der Verfügbarkeit und den Servicelevels ab.
Jedoch empfiehlt sich bei einer Lagerumschlagshäufigkeit unter 0,5 generell eine Bestandsreduktion – alles andere bindet unnötig Kapital. Man muss allerdings beachten, dass Lager nicht gleich Lager ist. Je nachdem, um welches Lager es sich handelt, können die Richtwerte anders aussehen. Daher sollten Sie diese Zahlen auch nur als Richtwert und nicht als festes Ziel ansehen.
Um die Lagerumschlagshäufigkeit zu optimieren, stehen Ihnen eine ganze Reihe an Handlungsoptionen zur Verfügung:
1. Lagerbestände klassifizieren (ABC/XYZ)
Kategorisieren Sie Produkte nach Umsatz oder Umschlag. A-Produkte sollten stets verfügbar sein, C- und D-Produkte ggf. reduziert oder ausgelistet.
2. Lagerhüter identifizieren und abbauen
Produkte mit geringer Umschlagshäufigkeit binden Kapital. Reduzieren Sie gezielt die Bestände dieser Artikel oder setzen Sie Abverkaufsaktionen ein.
3. Prognose-Tools nutzen
Verbessern Sie Ihre Absatzplanung mit Datenanalyse und Forecasting. Berücksichtigen Sie saisonale Schwankungen und regionale Unterschiede.
4. Dispositionsstrategie anpassen
Statt seltener großer Bestellungen: kleinere Bestellmengen in kürzeren Intervallen. So senken Sie Lagerkosten – vorausgesetzt, Lieferketten funktionieren stabil.
5. Transparenz in der Supply Chain erhöhen
Vermeiden Sie Sicherheitsbestände durch bessere Datengrundlage und Echtzeitinformationen entlang der gesamten Lieferkette.
Die Erhöhung der Lagerumschlagshäufigkeit führt direkt zu einer nachhaltigen Verbesserung Ihrer Liquidität. Die Kapitalbindung Ihres Unternehmens wird optimiert und verringert. Dabei ist zu beachten, dass eine höhere Lagerumschlagshäufigkeit auch das Risiko einer Nichtverfügbarkeit erhöht.
Ein nicht zu unterschätzender Effekt: Eine Verbesserung der Lagerumschlagshäufigkeit zieht meist eine bessere Bonität beziehungsweise ein besseres Ranking nach sich. Denn Finanzinstitutionen nehmen oft gezielt diese und weitere Logistikkennzahlen eines Unternehmens unter die Lupe. Vor allem aber wirkt sich eine erhöhte Lagerumschlagshäufigkeit auf das Working Capital und den Cashflow aus.
Was versteht man unter Lagerumschlagshäufigkeit?
Die Kennzahl beschreibt, wie oft sich der Lagerbestand in einem bestimmten Zeitraum verkauft oder bewegt. Je höher der Wert, desto effizienter das Lager.
Wie berechnet man die Lagerumschlagshäufigkeit?
Sie können entweder Umsatz / durchschnittlicher Lagerbestand oder Lagerabgänge / durchschnittlicher Lagerbestand nutzen.
Wie wirkt sich eine hohe Umschlagshäufigkeit auf das Unternehmen aus?
Sie steigert die Liquidität, senkt Kosten und verbessert Ihre Bonität. Gleichzeitig sinkt das Risiko von Überbeständen oder veralteten Waren.
Wie kann man die Lagerumschlagshäufigkeit erhöhen?
Durch gezielte Maßnahmen im Bestandsmanagement wie Klassifizierung, bessere Planung, kleinere Bestellmengen und transparente Supply Chain.
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