Logistik
18.8.2021

3 Gründe, warum die digitale Logistik der Zukunft ganz auf Transparenz setzen sollte

Die Logistikbranche ist eine der größten Industrien weltweit. Der Wandel dieser riesigen Branche birgt viele Risiken, aber auch viele Chancen für diejenigen, die früh genug auf moderne Technologien umsteigen.  

Nach mehr als 500 Experteninterviews quer durch die gesamte Branche wollen wir in diesem Blogpost genauer herausarbeiten, wieso Transparenz der vermutlich wichtigste Faktor für die digitale Logistik der Zukunft ist.

Wie digital ist die Logistikbranche?

Nach der Automobilbranche und dem Handel ist die Logistik der drittgrößte Wirtschaftstreiber Deutschlands. Mit etwa 268 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr nimmt Deutschland einen wichtigen Stellenwert auf dem internationalen Logistikmarkt ein. Das gelingt vor allem durch die hohe Qualität der Infrastrukturen und dem Einsatz von Logistiktechnologien.  

Quelle: BVL

Unter den etwa 60.000 hauptsächlich mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat die Digitalisierung bis dato jedoch noch nicht überall Einzug gefunden. Dadurch sind diese “Nachzügler” vor allem in Krisensituationen in ihren Handlungsspielräumen eingeschränkt.

In der breiten Öffentlichkeit gilt die Logistikbranche zumeist als Nachzügler, wenn es um die Digitalisierung geht, obwohl es sich doch um den drittgrößten Wirtschaftsbereich Deutschlands handelt. Und tatsächlich bremst das Beharren auf alten und vor allem manuellen Prozessstrukturen Logistiker auf der ganzen Welt aus.  

Schließen sich Logistik und Digitalisierung aus?

In den 70er Jahren wurde bei Speditionen verhältnismäßig früh auf die Tourenberechnung mittels Computer gesetzt, bis auch Barcode-Scanner in den 80ern zur schnelleren Erfassung von Sendungs- und SKU-Daten eingesetzt wurden. Die Logistik ist also durchaus ein Treiber digitaler Innovationen.

Im Zeitalter der Industrie 4.0 sind die Kundenanforderungen an die Logistik besonders rasant gestiegen: Nicht nur die Zustellung soll immer schneller und am besten noch am selben oder nächsten Tag erfolgen, auch eine raffiniertere Produktionslogistik mit ihren verbundenen Prozessen und Schnittstellen ist gefragt, um die Kunden langfristig glücklich zu machen und an Ihre Marke zu binden. Während noch vor einigen Jahrzehnten Excel-Lösungen genügt haben, um dies zu erreichen, fordert die Logistik heute digitale Prozesse und mehr Transparenz entlang der gesamten Lieferkette, damit Leerstände und verschwundene Lieferungen bald der Vergangenheit angehören.

Wie digital kann die Arbeit im Lager oder im Fahrerhaus sein?

Natürlich geht es im Lager um mehr, als Paletten von A nach B zu transportieren. Wussten Sie zum Beispiel, dass manche Lager- und Fulfillment-Einrichtungen sogar Drohnen oder modernste Filmtechnologien verwenden, um Inventuren durchzuführen? Auch selbstfahrende Stapler und intelligente Sortierroboter gibt es bereits, die den Lagerarbeitenden körperlich anstrengende Arbeit abnehmen. Ein Job in der Lagerlogistik ist also viel digitalisierter, als das auf den ersten Blick denkbar ist. Auch für Mitarbeitende in der Binnenschifffahrt, in der Lieferkettenplanung und der Risikoanalyse in der Logistik kommt die Digitalisierung nicht zu kurz. Es werden enorme Mengen an Daten erhoben, um die Lieferketten sichtbar zu machen und flexibel Anpassungen vornehmen zu können. Mit Wearables, Tablets & Co. wird die Arbeit der LogistikerInnen erleichtert.

Da die Digitalisierung aber noch nicht in allen Bereichen entlang der Supply Chain Einzug gefunden hat, können viele Lagermitarbeitende noch nicht zuverlässig auf die wichtigsten Daten zugreifen. Nur, wenn die gesamten Warenströme digital und transparent erfasst und dargestellt werden, lassen sich die Daten effektiv im Risikomanagement und zur Optimierung von Lagerprozessen einsetzen. Daher fordert das Supply Chain Management der Zukunft mehr genauere Datenerfassung, einfache Kollaboration und Transparenz.

3 Gründe für eine digitalere Logistik

  1. Bessere Auslastung im Straßengüterverkehr:

Saisonale, aber vor allem kurzfristige Schwankungen stellen die Transport- und Logistikbranche vor zahlreiche Herausforderungen. So arbeitet auch beispielsweise die Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS mit der Universität Regensburg gemeinsam an dem Projekt KIVAS, bei dem KI-gestützte Kurzzeitprognosen erstellt werden. Das soll den deutschen Straßengüterverkehr massiv entlasten und auch nachhaltiger gestalten. Zuverlässiges Tracking & Tracing sind Garanten für einen reibungsloseren Ablauf an den Be- und Entladestellen.

  1. Risikomanagement wird erleichtert:

Durch die rechtzeitige Risikoerkennung - mithilfe von Echtzeitdaten - können Unternehmen Bestellmengen oder die Wahl ihrer Lieferanten frühzeitig festlegen und somit Lieferengpässe vermeiden. So konnten in der Corona-Krise trotz geschlossenen Binnengrenzen in Europa und verschärften Grenzkontrollen auch kurzfristig Transportrouten angepasst werden, um längere Wartezeiten zu überbrücken.

  1. Vernetzung der einzelnen Akteure:

Da Logistikunternehmen die Güter immer schneller an ihren Zielort versenden, bedeutet das auch, dass die Produktionsbetriebe, Spediteure, Transportdienstleister, Reedereien, Zollbehörden etc. auch schneller handeln müssen. Ein häufiges Problem dabei ist, dass Verträge und Transportdokumente zumeist noch in gedruckter Form in Umlauf sind. Das verlangsamt die Transitzeit und hält die Managementkosten für Logistikdienstleistungen stets hoch. Eine Zusammenarbeit in der Cloud vernetzt alle Akteure auf einer Ebene miteinander und räumt Missverständnisse und fehlende Dokumente aus dem Weg.


Fazit

Die B2B-Märkte sind heute mit vielen Bedrohungen konfrontiert, aber auch mit der Forderung nach vielen Veränderungen. Die Intervalle, in denen sich die Anforderungen an die Logistik ändern, werden immer kürzer. Darüber hinaus hat die aktuelle Corona-Krise frühere Probleme in den Lieferketten verschärft und unterstrichen, wie gut funktionierende Lieferketten den Wirtschaftsfluss aufrechterhalten. Der Wunsch nach mehr Transparenz, Datenaustausch und unternehmensübergreifenden Prozessen wird daher immer größer.  

Das Thema Lieferkoordination birgt dabei große Effizienzpotenziale. Die Probleme, die durch fehlende Informationen, schlechte Kommunikation und ineffiziente Prozesse entstehen, sind branchenübergreifend zu finden und gerade im 21. Jahrhundert relevanter denn je - der Optimierungsbedarf ist hoch. Schließlich steckt hinter der pünktlichen Belieferung der Produktion und der termingerechten Auslieferung an die Kunden ein enormer Koordinationsaufwand.    

In unseren Augen steckt ein enormes Potential in der effektiven Zusammenarbeit aller Kollaborateure in der operativen Logistik. Dem liegt zugrunde, dass das Ziel jedes Unternehmen dasselbe ist: den Endkunden ihr gewünschtes Produkt so schnell wie möglich zu liefern – in der bestmöglichen Qualität. Mit TradeLink können Sie schon heute Ihre Hofprozesse auf den neuesten digitalen Stand bringen und all Ihre Partner zur Zusammenarbeit einladen. Sie wollen mehr über Ihre Möglichkeiten mit TradeLink erfahren? Buchen Sie jetzt Ihre persönliche Demo und lassen Sie sich von einem unserer Logistikexperten durch das Tool führen!

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