Wenn wir dem Sprichwort glauben, führen alle Wege nach Rom. In jedem Fall aber führen die unterschiedlichsten Frachtarten ans Ziel. Ob auf der Straße, auf der Schiene, in der Luft oder auf dem Wasserweg: Der Logistik stehen verschiedene Transportarten zur Verfügung, um Güter zum richtigen Zeitpunkt in der gewünschten Menge von A nach B zu befördern. In diesem Artikel vergleichen wir die verschiedenen Frachtarten, ihren Eigenheiten sowie ihre jeweiligen Vor- und Nachteile miteinander.
Inhaltsverzeichnis:
Fracht – was ist das eigentlich? Na klar, die meisten Logistik-Profis und auch Laien werden dabei direkt die Güter vor Augen haben, die auf den verschiedenen Transportarten ans Ziel gelangen sollen. Doch genau genommen, meint das Wort „Fracht“ im ursprünglichen Sinn tatsächlich etwas anderes – nämlich die Kosten, die für die Beförderung anfallen.
Die Wurzeln des Begriffes liegen augenscheinlich im niederdeutschen Wort „Vracht“ – das wiederum ist der Betrag, der früher für einen Seetransport zu entrichten war. Mit der Zeit hat sich die Wortnutzung im Alltag verändert. Auch wenn es genau genommen weiter um die Kosten geht, wird als „Fracht“ in der Umgangssprache heute die Ladung bezeichnet, die per LKW, Schiff, Zug oder Flugzeug transportiert werden soll.
Für den Transport stehen unterschiedlichste Frachtarten zur Verfügung – passend zum jeweiligen Frachtgut und seinen Eigenschaften. Handelt es sich beispielsweise um einen besonders zeitkritischen Transport? Sind die Güter leicht verderblich und müssen während des Transports laufend gekühlt werden? Ist die Ware in einem geschlossenen Container verstaut oder geht es um loses Schüttgut?
Hat es das Transportunternehmen mit Gefahrstoffen zu tun, für die eine spezielle Handhabung erforderlich ist? Oder sind Flüssigkeiten oder Gase zu befördern? Die Art und Eigenschaften des Frachtguts haben wesentlichen Einfluss darauf, welche Transportart am besten in Betracht kommt.
Der dominierende Teil des gesamten Güterverkehrs wird als LKW-Fracht über die Straßen abgewickelt. Egal ob auf der letzten Meile bei der Paketzustellung, im urbanen Nahverkehr oder im Fernverkehr: Aufgrund seiner Flexibilität und des attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses ist die LKW-Fracht häufig die erste Wahl.
Transporte können – wenn notwendig – ohne Umverladen direkt vom Start- zum Zielort gebracht werden. Preislich noch attraktiver sind häufig Sammelguttransporte, bei denen verschiedene Aufträge zu einem Transport zusammengeführt werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil der LKW-Fracht: Es gibt kaum etwas, was sich nicht auf der Straße transportieren ließe.
Für unterschiedlichste Güter stehen spezielle Auflieger zur Verfügung, ganz egal ob es sich um Container, um Schüttgut, Flüssigkeiten oder Gas oder um Gefahrgüter handelt. Temperaturgeführte Transporte und Kühlauflieger werden speziellen Anforderungen des Frachtguts gerecht.
Das hohe Maß an Flexibilität und der gute Preis sind Segen und Fluch der LKW-Fracht zugleich. Denn aufgrund der beschriebenen Vorteile ist das Volumen der LKW-Fracht über Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen und trägt heute zu Dauerstaus, überlasteten Verkehrsinfrastrukturen und hohen Emissionen bei. Hinzu kommt der chronische Personalmangel, der immer mehr zum Problem für die gesamte Logistikbranche wird.
Immerhin: Verbessern könnte sich die ökologische Bilanz, wenn auch Nutzfahrzeuge zunehmend mit batterieelektrischen Antrieben ausgerüstet werden (E-Trucks) oder wenn in der Zukunft CO2-neutrale, synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff-basierte Kraftstoffe oder die Brennstoffzelle zum Einsatz kommen könnten.
Der Güterverkehr per Eisenbahn wird als Schienenfracht bezeichnet. Güterzüge können enorme Mengen unterschiedlichster Waren und Rohstoffe über weite Strecken befördern. In speziellen Waggons lassen sich etwa Schüttgüter, Gase oder Flüssigkeiten transportieren. Für Güter, die in Containern verpackt sind, stehen spezielle Waggon-Aufbauten bereit, die den Container direkt aufladen können.
Mit gut einem Viertel des gesamten Transportvolumens in Deutschland nimmt der Schienenverkehr in Deutschland eine wichtige und weiterwachsende Bedeutung ein. Doch nicht nur für schwere und sperrige Güter, sondern auch für Briefpost und Paketsendungen wird die Schienenfracht häufig genutzt.
Für die Bahn als Transportmittel sprechen im Güterbereich vor allem die ökologischen Vorteile. Im Vergleich etwa zur LKW-Fracht werden Emissionen nachhaltig reduziert, zudem wird der ohnehin überstrapazierte Straßenverkehr entlastet. Allerdings benötigen Züge nun einmal eine Schiene – die Transportwege sind somit vorgegeben und unflexibel. Am Start- und Endpunkt müssen die Güter häufig wieder auf einen LKW umgeladen werden. Der Transport auf der Straße ist zudem preislich meist günstiger als die Schienenfracht.
Der Transport per Schiff wird als Seefracht bezeichnet, er umfasst die unterschiedlichsten Ladungen und Güter. Tanker beispielsweise sind darauf ausgelegt, flüssige und gasförmige Güter über weite Strecken zu transportieren. Spezialschiffe wie Autotransporter werden exakt für ihr Transportgut und dessen Anforderungen konstruiert.
Dominierend im Seefrachtbereich ist heute allerdings der Container. Er bietet eine Reihe von Vorteilen: Container sind mit Standardmaßen weltweit vereinheitlicht, das schafft hohe Flexibilität und ermöglicht eine einfache Handhabung in jedem Seehafen rund um die Welt. Als Full Container Load (FCL) werden (verplombte) Container bezeichnet, die ausschließlich Waren eines Kunden beinhalten.
Werden Transportaufträge verschiedener Auftraggeber gemeinsam in einen Container gepackt, handelt es sich um Less Than Full Container Load (LCL). Lose Güter wiederum wie Baumaterialien, Kohle oder Erze werden als Bulk-Seefracht in spezielle Schiffe verladen und auf diese Weise befördert.
Seefracht bietet den entscheidenden Vorteil, enorme Transportmengen über weite Strecken zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis zu bewältigen. Das braucht allerdings seine Zeit, im Containerschiffsverkehr ist man zudem in der Regel auf feste Fahrpläne angewiesen. Außerdem befindet sich der Bestimmungsort einer Fracht häufig im Binnenland. Also muss noch einmal umgeladen werden, beispielsweise auf einen LKW.
Wer es eilig hat, geht in die Luft: Die Luftfracht ist maßgeschneidert für besonders zeitkritische Transportgüter, für Expresssendungen und für wertvolle Gegenstände. Dabei stehen verschiedene Transportvarianten in der Luftfracht zur Verfügung: Passagier-Linienflugzeuge können in einem begrenzten Umfang Fracht als Zuladung in Transportboxen oder auf Paletten befördern.
In größerem Umfang können reine Frachtflugzeuge Güter aufnehmen und auf internationalen Routen befördern. Für Expresssendungen beispielsweise unterhalten Kurierdienste eigene Frachtflugzeugflotten und betreiben eigene, zentrale Luftfracht-Hubs als Dreh- und Knotenpunkte.
Der Faktor Zeit ist das entscheidende Argument für die Luftfracht, auch weite Distanzen lassen sich zügig überwinden. Platz ist allerdings knapp im Flugzeug – und damit entsprechend kostspielig. Die Luftfracht eignet sich daher insbesondere für zeitkritische und entsprechend wertige Güter.
Allerdings wird per Luftfracht in der Regel nicht das endgültige Ziel eines Transportguts erreicht, die Maschinen sind auf festen Linien unterwegs. Ebenso wie in der Seefracht ist somit ein nochmaliges Umladen und eine entsprechend getaktete sowie aufeinander abgestimmte Transportkette erforderlich.
Wasser, Luft, Schiene: Diese Transportwege bieten jeweils ihre eigenen Vorteile. Doch am Anfang sowie am Ende einer Transportkette braucht es meist wieder einen LKW, um die letzten Kilometer bis zum Lager zurückzulegen. Neben dem Transportmittel sind dafür eine exakte Planung und enge Abstimmungen aller Beteiligten erforderlich. Papier und Telefon reichen dafür schon lange nicht mehr aus.
Smarte Tools wie TradeLink sorgen für hohe Transparenz über die gesamte Supply Chain hinweg und helfen dabei, alle Prozesse und Vorgänge rund ums Lager und die Transporte besser und effizienter zu planen. Das Ergebnis: Eine nachhaltige Zeitersparnis und Kostenreduktion, von der alle profitieren. Wartezeiten von LKW lassen sich mit TradeLink um über 95 Prozent reduzieren!
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Auf der Straße, auf dem Seeweg, der Schiene oder in der Luft: Die verschiedenen Frachtarten bieten umfassende Möglichkeiten, für jeden Transportauftrag und alle Anforderungen eine maßgeschneiderte Lösung zu finden. Faktoren wie Zeit, Kosten und Flexibilität sind bei der Planung entscheidend. Zudem fließen weitere Parameter ein.
Entscheidungsfaktoren für die Wahl der Frachtart:
Wenn diese Punkte miteinander abgewogen werden, stehen unterm Strich oft nur noch ein oder zwei Frachtarten zur Verfügung, die überhaupt infrage kommen. Und selbst wenn es in die Luft oder hinaus aufs Meer geht: Am Beginn oder Abschluss einer Transportkette ist zusätzlich noch eine LKW-Fracht zu buchen. Denn ohne Straße ist es in aller Regel nicht möglich, die Transportgüter zu ihrem endgültigen Bestimmungsort zu befördern. Mit der richtigen Software lassen sich auch komplexe Transport- und Lagerprozesse zuverlässig und transparent planen.